Jenaplan


Peter Petersen, der 1884 in Großenwiehe geboren wird und am 21. März 1952 in Jena stirbt, ist von 1923 bis zu seinem Tod ordentlicher Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Jena. Er leitete die Jenaer Universitätsschule und entwickelte dort das Schulmodell "Jenaplan" mit altersgemischten Gruppen, das zum klassischen Bestand der internationalen Reformpädagogik zählt.

Die Grundfrage, die Petersen zu lösen versuchte,lautete:

"Wie soll die Erziehungswissenschaft beschaffen sein, in der und durch die ein Mensch seine Individualität zur Persönlichkeit vollenden kann?"

Petersen versteht seinen Jenaer Reformversuch als "Arbeits- und Lebensgemeinschaftsschule", die den Eltern eine zentrale Rolle in allen Angelegenheiten der Schule einräumt.

In der Lebensgemeinschaftsschule Peter Petersens gehören das Gespräch, die Arbeit, das Spiel und die Feier zu den Grundformen des Lernens und Zusammenlebens. Nicht zuletzt, weil auch in den Spiel-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaften der erwachsenen Menschen gesprochen, gearbeitet, gespielt und gefeiert wird. Niemand kann das in der Regel für sich alleine tun, weshalb die Gruppe in Jenaplanschulen einen so großen Stellenwert hat.

Idee derJenaplanschule:

 

Kerngedanken: 

  • selbstständiges Arbeiten
  • gemeinschaftliches Zusammenarbeiten und Leben
  • Mitverantwortung der Schüler- und Elternschaft

Arbeitsformen:

  • Gespräch (in Kreisform)
  • Fest ( Anfang und Ende der Woche)
  • Arbeit: Kernunterricht (fächerübergreifend),
    Kursunterricht (Fachunterricht),
    Freiarbeit (freie Fachwahl)
  • Spiel

Schulalltag:

  • Stammgruppen statt Jahrgangsklassen
  • regelmäßige Monatsfeiern
  • Arbeits- und Leistungsberichte, statt Zensuren
  • straff und lehrgangsmäßig geführte Kurse, zur Sicherung des Mindestwissens
  • selbstständiges Denken und Handeln unter gegenseitiger Hilfe
  • täglicher Gruppenunterricht von 100min Dauer
  • überfachliches Arbeiten in Projekten
  • Wochenarbeitsplan, statt "Fetzenstundenplan" im üblichen 45min- Raster