Vorab: In unserer Schule ist die Klingel abgeschafft! Wir brauchen sie nicht mehr! Ihr Schrillen schreckt unsere Kinder nicht mehr auf, bricht nicht mehr eifrige Arbeit sinnlos ab. Der Zeit- Rhythmus wird bestimmt durch die Erfordernisse des Tages- bzw. Wochenplanes und durch den Entwicklungsstand des kindlichen Arbeitsvermögens (Konzentrationsvermögen, Durchhaltevermögen, Aufgabenbewusstsein, Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit usw.)
Wie kann also ein Schultag in der PPS aussehen?
Der Unterricht beginnt um 8.15 Uhr als Kern- oder Kursunterricht. Gemeinsam wird der Tages- oder Wochenplan besprochen. Die Kinder entscheiden mit, an welchen Inhalten sie (weiter-) arbeiten wollen. Der Lehrer steht dabei als Berater zur Seite. Er sorgt für einen klaren Rahmen, um den Kindern den Weg zu einem selbstständigen Lerner zu erleichtern.
An die erste Lerneinheit von 90 Minuten schließt sich die offene Pause an, in der die Kinder wählen dürfen, ob sie im Klassenraum oder auf dem Pausenhof spielen.
"Pausenmütter" und "Pausenväter" begleiten die Pausen in den Klassenräumen- sie sind Ansprechpartner für die Kinder und bereiten gemeinsam mit ihnen das Frühstück vor.
Zentrum unseres Schulvormittags ist unser Frühstückskreis, mit dem der 2. Lernabschnitt des Tages beginnt. Gemeinsam frühstücken wir an einem großen Tisch. Das
gesunde Schulfrühstück ist dabei natürlich immer wieder ein Thema.
Während des Essens tauschen wir uns über den Tag aus, denn das Gespräch miteinander ist ein zentraler Baustein der Petersen Pädagogik uns somit unserer Schule. "Was
haben wir heute schon gearbeitet"?, "Gab es Konflikte in der Pause"?, "Wie geht der Tag weiter"? Wir üben das Tischgespräch! Da dies Unterricht und Erziehung ist, kommt es nicht "auf die Minute
an"! Wir essen und sprechen in Ruhe und Muße!
Dem Lesen bzw. Vorlesen kommt an jedem Vormittag eine besondere Bedeutung zu, denn an jedem Tag lesen ein bis zwei Kinder während des Frühstückens vor. Der
Lesevortrag wird zu Hause vorbereitet, die Kinder sprechen anschließend gemeinsam über das Gelesene und trainieren auf diese Weise das Zuhören. Der Übergang zur "Arbeit" in den nächsten 90
Minuten geschieht gleitend, da uns keine Pausen- oder Stundenklingel stört.
Die Weiterarbeit findet sehr unterschiedlich in Form von Freiarbeit, Wochen- oder Tagesplanarbeit statt. In der stillen Arbeit schreiben die
Kinder Geschichten, machen Mathematik, Deutsch oder gemeinsame Projektarbeit. Eine große Auswahl an Arbeitsmaterialien eröffnet den Schülern auf allen Lernstufen einen Zugang zum Thema, denn
jedes Kind lernt anders. Mehrmals am Tag sitzen die Kinder im Kreis zusammen, präsentieren ihre Arbeit und sind gespannt auf die Kritik der Anderen. Die Woche gibt den Rhythmus vor. Die Kinder
setzen sich Ziele für die Arbeitswoche, und die gilt es zu schaffen.
Die letzten Unterrichtsstunden des Tages sind häufig jahrgangsbezogene Kursstunden oder aber Fachunterricht, wie z. B. Englisch, Religion oder Sport. Diese runden den Schultag ab.